Bei so manchen Werbefilmen und Informationsbeiträgen bekommt man den Eindruck, die steirische Landwirtschaft drehe sich hauptsächlich um Ölkürbisse, Käferbohnen und Obstbäume. Dabei gibt es neben diesen viele weitere Nutzpflanzen, die gerne und vor allem sehr erfolgreich angebaut werden. Besonders der Mais, der sich für viele als Gemüse „verkleidet“, aber eigentlich dem Getreide zuzuordnen ist, fühlt sich in der Steiermark äußerst wohl.
Hier werden für Körnermais mehr als 47.000 Hektar Anbaufläche bewirtschaftet. Beinahe drei Viertel (73%) der steirischen Getreideernte 2020 war Mais. Mengenmäßig sind das mehr als 610.000 Tonnen. Damit ist die Steiermark mit einem durchschnittlichem Ertrag von fast 13 Tonnen pro Hektar Anbaufläche das effektivste Anbaugebiet Österreichs. Mengenmäßig befindet sich Niederösterreich mit einem Ertrag von fast 800.000 Tonnen an der Spitze.
Ein großer Teil der Maisernte findet als regionales Tierfutter Verwendung. Lediglich 17.400 Tonnen also 14 Kilogramm pro Person im Jahr, fallen davon auf die steirische Bevölkerung. Denn neben dem Mais ernährt sich der durchschnittliche Steirer beziehungsweise die durchschnittliche Steirerin von etwa 80 Kilogramm an anderem Getreide pro Jahr – oder etwa 220 Gramm pro Tag.
Dieses Getreide, wie etwa Weizen und Roggen, wird auf knapp über 24.000 Hektar verteilt in der ganzen Steiermark angebaut und ergab im Jahr 2020 eine Ernte von 160.000 Tonnen – 6,6 Tonnen pro Hektar, mit denen die Steiermark einen Selbstversorgungsgrad von 160% erreichen und den Bedarf decken würde, sofern alles der menschlichen Ernährung zukäme.
Um in Zukunft auf veränderte klimatische Bedingungen oder andere Faktoren, die zu Ernteeinbußen führen, reagieren zu können, werden seit Jahren steiermarkweit von Landeseinrichtungen, wie beispielsweise der Versuchsstation für Pflanzenbau Hatzendorf, Forschungen und zahlreiche Anbauversuche über das ganze Jahr hinweg durchgeführt.
Dabei werden diverse Faktoren betrachtet. Verschiedenste Sorten und deren Kornerträge sowie die zu berücksichtigenden Schwankungen. Proteingehalt und Proteinertrag, die Erntefeuchte, die Wuchshöhe und vieles mehr wird ermittelt und dokumentiert. Bei Interesse besteht die Möglichkeit, veröffentlichte Berichte und exakte Daten auf den jeweiligen Homepages zu finden.