1. Sterz Forschungspreis Ernährung – Bericht & Nachschau

17. Mai 2022

Verleihung des 1. Sterz Forschungspreis Ernährung

Im Zuge der Fachtagung der „Österreichischen Gesellschaft für Ernährung“ (ÖGE) am 13. Mai wurde als Premiere der erste Sterz Forschungspreis Ernährung verliehen.

Die Fachtagung der ÖGE stand diesmal unter dem Motto „Nahrung aus dem Wasser: Physiologie, Kultur, Lebensmittel“. In verschiedensten Vorträgen wurden die Themen Fischerei und Aquakultur in Bezug auf ausgewogene Ernährung, Nachhaltigkeit und Innovation betrachtet. Die Teilnehmer der Tagung, bestehend aus Vertretern der Wissenschaft, Bildung sowie Produkterzeugung . Fachvertreterinnen und -vertretern hatten ebenfalls ausreichend Gelegenheiten über die Themen der Tagung in Diskurs zu treten und sich auszutauschen.

Passend zum Thema Ernährung wurde innerhalb dieser Tagung auch der 1. Sterz Forschungspreis verliehen. Die Verleihung wurde von der Obfrau des Vereins Sterz, Frau Sandra Holasek, moderiert. Mit der Verleihung des Preises hatten die Preisträgerinnen und Preisträger die Möglichkeit, ihre Abschlussarbeiten in einer Kurzpräsentation dem Publikum zu präsentieren.

Der Sterz Forschungspreis Ernährung ist der erste steirische Preis für Arbeiten im Bereich Ernährung, Gesundheit. Er wurde zur Stärkung des Hochschulstandortes Steiermark entwickelt und soll die Motivation junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heben,  in diesem Bereich zu arbeiten und neue Erkenntnisse zu schaffen. Die Arbeiten und das Thema Ernährung werden durch die Verleihung der Bronzeskulptur besonders Sichtbar.

Jeder der drei Preise in den Kategorien Dissertation, Masterarbeit und Bachelorarbeit ist mit einem Preisgeld dotiert. Die beiden Preisträgerinnen und der Preisträger erhielten ebenfalls eine Preisskulptur und eine Urkunde.
Die Übergabe der Preisskulptur des Bildhauers Christian Gollob wurde durch den Erschaffer selbst vorgenommen.

Die GewinnerInnen des diesjährigen Sterz Forschungspreis sind: 

Dissertation

1. Platz Frau Dr. Heide Bruckner

Titel: Beyond happy meat: Visceral (dis)connections to animals in alternativefood networks

Zusammenfassung durch die Autorin:
„Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, wie der Konsum von Fleischprodukten mit Aspekten des Tierwohls in Beziehung gesetzt wird. Mit Hilfe qualitativer Methoden wurde untersucht, wie im Rahmen von alternative food networks (AFNs), der Fleischkonsum und die Produktion von Fleisch über emotionale und materielle Praktiken einerseits vom (Nutz-) Tier getrennt wird, andererseits gleichzeitig aber auch eine Verbindung zum (Nutz-) Tier aufgebaut wird. Außerdem wurde gefragt, wie diese Praktiken die Erfahrung des „Geschmacks“ von Fleisch gesprochen werden kann, wenn eine Mensch-Tier Beziehung gegeben ist, bei der sich Menschen emotional und affektiv um ein Tier sorgen bzw. bei der das Tierwohl in den Mittelpunkt gestellt wird. Dabei bleibt jedoch die Beziehung von Mensch und Tier im Rahmen des Fleischkonsums durch eine utilitaristische Handlungslogik begrenzt.“

Masterarbeit

1. Platz Herr Philipp Schindlbauer, MSc BSc

Titel: Der Einsatz von regionalen Lebensmitteln im Place Branding. Das Beispiel der „Genusshauptstadt Graz“

Zusammenfassung durch den Autor:
„Der Ausgangspunkt dieser Arbeit liegt in der Beobachtung, dass Nahrungsmittel und deren geographische Herkunft häufig zur Vermarktung von Orten herangezogen werden. Das Wissen darüber, warum und wie regionale Lebensmittel in Place Branding Strategien eingebunden werden, ist limitiert. Ziel dieser Arbeit ist die Generierung eines fundierten Verständnisses, warum regionale Lebensmittel als Kernelemente im Place Branding eingesetzt werden, um das Image von geographischen Räumen positiv zu beeinflussen. Anhand der Fallstudie „Genusshauptstadt Graz“ wird dargelegt, wie die handelnden AkteurInnen regionale Lebensmittel in der Vermarktung der Stadt Graz einsetzen, um einen „Genussraum“ zu konstruieren und welche Strategien sie dabei verfolgen.“

Bachelorarbeit

1. Platz Frau Anna-Maria Brunner, BSc

Titel: Der Milchautomat als Akteur-Netzwerk

Zusammenfassung durch die Autorin:
„Der Kauf und Konsum von Milch zählt für weite Bevölkerungsgruppen zu einer alltäglichen Handlung. Die Milchautomaten im Raum Graz des Betriebs Möstl stellen dabei eine alternative Konsumform zu konventioneller Milch aus dem Supermarkt dar, da diese nur Rohmilch ausgeben, welche nur in selbst mitgebrachten Behälter abgefüllt werden kann. Das Ziel dieser Arbeit liegt demnach in der Erforschung des bestehenden Netzwerks um die Grazer Milchautomaten, dessen Bestandteile und deren Beziehung zueinander, sowie in der Analyse der Vermarktung der Automaten.“

Wir gratulieren!